Herausforderung Zukunft

Führungskräfte und ihre Mitarbeitenden stehen permanent vor neuen beruflichen Herausforderungen, weil sich vieles um sie herum verändert.

In einer Global CEO Study befragte IBM 1500 Führungskräfte. Mehr als zwei Drittel meinten, dass sich ihr Umfeld stark verändert und die Unsicherheit zunimmt. Wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse werden immer dynamischer und komplexer. Was morgen geschieht, lässt sich kaum noch planen. Die Studie fand 2010 statt. Sie hat sich bewahrheitet.

Wer unter Unsicherheit entscheiden und handeln muss, muss kreativ und zur Zusammenarbeit sowie kritischen Reflexion fähig sein. Fachwissen allein genügt nicht mehr. Kreativität gilt als die Schlüsselressource. Alte Denk- und Handlungsmuster laufen ins Leere ‑ neue Wege und innovative Lösungen sind gefragt.

Warum nicht von einer Berufsgruppe lernen, für die Unsicherheit ein Lebenselixier und Kreativität eine Notwendigkeit ist? Künstler*innen denken anders. Statt zu sehr zu planen, folgen sie ihrer Neugier. Sie lassen sich nicht nur vom Verstand leiten, sondern von Intuition und Emotion. Sie sind meisterhaft darin, in strukturarmen Systemen zu navigieren, sich bei Neuem und Unbekanntem zurechtzufinden.

Künstler*innen haben Denk- und Arbeitshaltungen, die anderen Berufsgruppen helfen können, ihren Arbeitsalltag zu bewältigen. Man muss nicht zur Künstler, zur Künstlerin werden, um solche Haltungen anzunehmen. Man setzt einfach die „Künstlerbrille“ auf.

„Ich bin davon überzeugt, dass Kunst als Motivation und Impulsgeber dienen und neue Denkanstöße ermöglichen kann. … Im übrigen glaube ich, dass Manager und Künstler wesensverwandt sind. Beide kennzeichnet die Fähigkeit zu Mut, Improvisation und visionärem Denken.“ (Julia Stoschek, Betriebswirtin, Gesellschafterin der Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG und Kunstsammlerin) 1

1  Interview mit Julia Stoschek , faz.net, 25.12.2015